Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten Menschen die Fotoplattform Instagram kennen oder sogar nutzen. Instagram ist ein soziales Netzwerk für Bilder und kurze Videoclips. Seit 2010 gibt es die beliebte App, die mittlerweile zu Meta gehört. Meta, das ist der riesige Konzern, zu dem auch Facebook und Whatsapp gehören. Das Gesicht von Meta ist Mark Zuckerberg. Was viele nicht so ernst nehmen, ist die eher lockere Art, wie der Meta-Konzern mit den Daten seiner Nutzer umgeht. Hier gab es in der Vergangenheit immer wieder Skandale, Klagen, Prozesse und auch die EU hat langsam die Nase voll.

Der neueste Clou ist die Einführung eines werbefreien Abonnements. Damit will Mark Zuckerberg die EU-Regulierungen umgehen und den Nutzer vor die Wahl stellen: Pest oder Cholera. Das heißt: Entweder du stimmst der bedingungslosen Weitergabe deiner Daten zu und bekommst personalisierte Werbung oder du bekommst keine Werbung, aber deine Daten werden trotzdem verarbeitet…

Ganz schön dreist, könnte man meinen.

Aber zum Glück gibt es Alternativen. Auch für Instagram gibt es eine tolle Lösung, die ich hier kurz vorstellen möchte.

Pixelfed – die Fotoplattform im Fediverse.

Fediverse? War das nicht Mastodon?

Kurze Antwort: Jein.

Mastodon ist ein Teil des Fediverse, vergleichbar mit Twitter (oder jetzt X). Es gibt aber auch Lemmy, das an Reddit angelehnt ist, und eben Pixelfed. Wer mehr über das Fediverse und seine Vielfalt erfahren möchte, dem empfehle ich die Artikelserie von GNU/Linux.ch. Besser und ausführlicher kann man es nicht beschreiben und erklären.

Ich möchte Euch hier meine Erfahrungen und Eindrücke der letzten 3 Monate mit Pixelfed teilen.

Als erstes sucht man sich einen passenden Server für seinen Account. Hier vielleicht gleich ein kleiner Tipp von mir. Eine kleine Instanz (kleiner Server) ist vielleicht ganz nett, hat aber meiner Meinung nach große Probleme mit der Performance. So habe ich zuerst bei pixel.tchncs.de angefangen, bin dann zu pixelfed.de gewechselt und schließlich zu pixelfed.social (was auch die offizielle Hauptinstanz ist). Die ersten beiden Server hatten immer wieder Probleme mit der Ladezeit. Nichts ist ärgerlicher als ein ewig dauernder Ladevorgang.

An die Oberfläche von Pixelfed gewöhnt man sich schnell. Alles ist selbsterklärend, man findet sich schnell zurecht.

Es gibt verschiedene Ansichten des eigenen Feeds, die über die Icons in der rechten oberen Ecke gewechselt werden können. Unter dem Profilbild findet man die Anzahl seiner Beiträge, die Anzahl seiner Follower sowie die Anzahl der Personen, denen man folgt. Es besteht die Möglichkeit, einen kurzen Profiltext zu verfassen und diesen mit mehreren Links zu versehen.

Neben der Übersicht über die Posts gibt es eine Übersicht über die Kommentare, das persönliche Archiv, die Lesezeichen, die eigenen Sammlungen und die selbst vergebenen Likes. Wie gesagt, alles sehr übersichtlich und verständlich.

Um ein Foto zu posten, klickt man, wer hätte es gedacht, auf “Neu erstellen Post”. Gut, die Übersetzung lässt manchmal noch zu wünschen übrig, aber ich bin ja nicht blöd.

Nun hat man die Wahl, ob man einen neuen Post, eine Story oder eine Collection erstellen möchte.

Ich wähle den Post aus und es öffnet sich ein Dialog, in dem ich auswählen kann, welche Datei ich hochladen möchte.

Dann gibt man die übliche Beschreibung und die entsprechenden #Hashtags ein.

Sollte der Inhalt nicht für Kinder/Jugendliche/Sensible Gemüter geeignet sein, gibt es hier die Möglichkeit über einen Schalter den Inhalt vorerst unkenntlich zu machen.

Besonders hervorzuheben ist die Option “Add license”, die eine individuelle Lizenzierung der Inhalte ermöglicht. Ich habe mich dazu entschieden, meine Bilder und Fotos unter der Creative Commons Lizenz CC-BY-SA zu veröffentlichen.

Ein letzter Klick auf “Post” und schon ist das Foto online und kann geliked werden.

Über die Suche kann man nach anderen Nutzern suchen, aber auch wie gewohnt nach #Hashtags. Hat man etwas Passendes gefunden, kann man folgen oder unfollow. Alles wie gewohnt.

Mittlerweile gibt es auch eine durchaus brauchbare Smartphone / Tablet App für Pixelfed namens “Vernissage”. Die App funktioniert super, man kann mehrere Accounts auf verschiedenen Servern anlegen und verwalten, posten, liken und kommentieren.

Jetzt liegt es eigentlich nur noch an Euch, ob Ihr Eure Daten bereitwillig der Meta Group oder anderen US-Unternehmen zur Verfügung stellt oder einer neuen Plattform mit enormem Potential eine Chance gebt. Je mehr von Euch diesen Schritt wagen, desto schneller wird das Fediverse wachsen. Probiert es aus, es kostet Euch nur ein wenig Zeit.

Wenn Ihr Fragen habt, schreibt mir in den Kommentaren.