Drei Jahre lang habe ich mit Lightroom Classic gearbeitet und es sehr geschätzt. Das Programm hat mir gute Dienste geleistet, und ich hatte keine größeren Probleme damit. Um die Fotoverwaltung von Grund auf zu lernen, habe ich einen Online-Kurs absolviert, unzählige YouTube-Videos angesehen und mehrere Bücher dazu gelesen. Ja, mit Lightroom komme ich gut zurecht. Preislich finde ich das Foto-Abo in Ordnung, insbesondere wenn man es zu einem günstigen Zeitpunkt, wie zum Beispiel am Black Friday, kauft. Bisher habe ich dafür etwa 60 € bezahlt, was monatlich 5 € entspricht. Da kann man nicht meckern. Ich verstehe die Notwendigkeit von Abo-Modellen, denn regelmäßige Updates und Verbesserungen kosten Geld, und Mitarbeiter müssen bezahlt werden. Ein Einmalkauf deckt nicht immer die laufenden Kosten. Geärgert hat mich jedoch, dass Adobe 2024 die Nutzung von Adobe Express gestrichen hat. Dieses Grafiktool war praktisch und hilfreich, doch dafür jetzt zusätzlich 11,99 € im Monat zu zahlen, empfinde ich als unverschämt.
Auch die Community ist auf Adobe nicht gut zu sprechen, zuletzt gab es einen heftigen Shitstorm auf Bluesky…
Im Zuge meiner US-Exit-Strategie habe ich mich entschieden, von Adobe Abstand zu nehmen und nach Alternativen zu suchen.
Open Source
Im Open Source Bereich gibt es zwei Programme, die entfernt mit Lightroom Classic vergleichbar sind: Darktable und RawTherapee. Leider sind beide Programme sehr sperrig und unnötig kompliziert zu bedienen. Obwohl ich mehrmals versucht habe, mit den beiden Alternativen warm zu werden, habe ich sie nach spätestens einer Stunde entnervt deinstalliert.
Luminar
Eine weitere Alternative ist Luminar von Skylum. Die Software bietet eine leistungsstarke Bildverwaltung und -bearbeitung und ist dank KI-Funktionen sehr einfach zu bedienen. Gelegentlich nutze ich noch die ältere Version Luminar 4 und Luminar AI. Gerade wenn es schnell gehen muss, ist Luminar meine erste Wahl. Mit der Einführung von Luminar NEO hat Skylum ebenfalls auf ein Abo-Modell umgestellt. Im Gegensatz zu Adobe werden aber weiterhin auch Lifetime-Versionen zum Kauf angeboten. Diese erhalten jedoch keine Feature-Updates, während das NEO-Abo regelmäßig mit Neuerungen versorgt wird. Skylum wurde 2008 in der Ukraine gegründet, hat aber mittlerweile den Firmensitz in New York.
Die Hochpreisigen
Es gibt noch viele andere RAW-Entwickler, teilweise zu sehr hohen Preisen. Radiant Photo kostet beispielsweise 169 €, DxO PhotoLab 229,99 € und Capture One 369 €. Alles keine Schnäppchen. Daher habe ich mich jetzt für einen kleinen Underdog entschieden, mit dem ich 2014 meine ersten Erfahrungen gesammelt habe:
Cyberlink PhotoDirector 365
Cyberlink wurde 1996 in Taiwan gegründet und ist bekannt für erschwingliche Video- und Fotobearbeitung. Neben der Lifetime-Kaufversion gibt es auch ein Abo-Modell mit der Bezeichnung 365. Preislich sind die Programme von Cyberlink attraktiv, weshalb ich mir PhotoDirector genauer angesehen und die Testversion installiert habe. Der erste Eindruck war durchweg positiv; das Bedienkonzept ist sofort verständlich, was man von Darktable oder RawTherapee nicht behaupten kann.
Auch beim PhotoDirector hat die KI Einzug gehalten. Der Hersteller verspricht eine schnellere Bearbeitung, da die KI Fotos analysiert und dann Werkzeuge für eine effiziente Bearbeitung vorschlägt. Aber natürlich kann man seine RAWs auch klassisch mit Schiebereglern bearbeiten ;-)
Nach ca. einer Stunde war die Entscheidung gefallen: Mein Lightroom-Nachfolger wird der Cyberlink PhotoDirector 365. Für die 12-monatige Nutzung habe ich gestern 34,99 € bezahlt, was nicht einmal 3 € im Monat entspricht. Der Preis ist wirklich mehr als fair. Ob und wie ich mit der Software zufrieden bin, werde ich hier berichten…
Welche Software verwendest Du, um Deine Fotosammlung in den Griff zu bekommen und wie denkst Du über die Abo-Preis-Politik der verschiedenen Entwickler? Schreib es mir doch in die Kommentare.
Dieser Artikel erschien zuerst auf Pixelboomer.de. Dort veröffentliche ich regelmäßig Beiträge über Fotografie und Themen aus dem Internet. Falls Dich das Thema interessiert, schau gerne dort vorbei!
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Ich empfehle aus eigener Erfahrung, den BackupMaker sowie für die tägliche Sicherung Syncredible von Ascomp. Die Programme sind schlank, einfach zu bedienen und sehr zuverlässig.
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Meine Abo-Verlängerung stand an und dann krachte die Preiserhöhung rein. Ich habe das Foto-Abo (9,99 EUR/Monat). Ich habe den Tarif auf jährliche Zahlung umgestellt und blieb von der Preiserhöhung verschont… bis zum nächsten Mal.
Ich mag auf Lightroom nicht verzichten. Außerdem nutze ich gern Photoshop, das im Paket enthalten ist. Ich habe einige Plugins und mich außerdem (so wie du) in beide Sachen halbwegs gut eingearbeitet. In Lightroom besser als in PhotoShop. Nun möchte ich ungern darauf verzichten. Dennoch habe ich mich erst vor ein paar Tagen ernsthaft mit einem Wechsel zu einem Nicht-USA-Produkt beschäftigt. Luminar habe ich übrigens auch. Darauf würde ich eher verzichten.
Irgendwie sind wir am Fliegenfänger, was die Produkte aus den USA angeht. Das ist traurig. Eben habe ich die Cloud von IONOS angesehen. Keine Ahnung, ob ein Wechsel von Google Dive dorthin etwas bringt? Was mache ich dann mit den Fotos, die dort seit Jahren liegen? Es ist kompliziert.
Ich habe mich für die Cloud-Lösungen von Hetzner entschieden. Die haben echt gute Preise.
Photoshop hatte ich, obwohl es beim Foto-Abo dabei war, nie genutzt. Größere Aufgaben erledige ich seit jeher mit Affinity Photo.
Mal abwarten, wann Canva das Abo einführt. Ich würde wetten, das passiert mit Version 3.0.
Es gibt auch im Open Source-Bereich einige hervorragende Lösungen, die nicht nur unter Linux, sondern auch auf Windows bzw. am Mac laufen.
Ich bin nach 10 Jahren Lightroom auf RawTherapee umgestiegen und sehr glücklich damit. Wer es noch ähnlicher zu Lightroom haben möchte (und auch ein integriertes DAM), dem kann ich Darktable ans Herz legen.
Infos zu diesen kostenlosen Alternativen gibt es mitunter auch auf meinem Blog :)
Hallo Norbert. Danke für Deinen Kommentar.
Ich finde es bewundernswert, wie Di mit den beiden Open Soucre Programmen klar kommst. Wie ich im Artikel bereits erwähnt hatte, komme ich damit überhaupt nicht klar. Alles ist so umständlich. Allen die Maskenfunktionen sind so rückständig. Von beiden Programmen finde ich Darktable noch das bessere. Ich schau mal Deinen Blog durch, vielleicht finde ich ja nützliche Tipps zu den Programmen. Schöne Osterfeiertage.