Heute möchte ich Euch von meiner Backup-Strategie erzählen und auch von den kleinen Problemen, die manchmal auftreten. Ich hoffe, ihr sichert Eure Daten regelmäßig?
Vielleicht ist es an der Zeit, die eigene Backup-Strategie zu überdenken und zu prüfen, ob sich neue Anforderungen ergeben haben. Ich mache das regelmäßig und habe sogar einen schriftlichen Backup-Plan, wann, wo und womit ich gearbeitet habe. Ich muss zugeben, dass ich ein echter Backup-Fetischist bin. Wenn es um die Datensicherung geht, bin ich sehr pingelig und sichere lieber einmal zu viel als zu wenig. „Backup ist das WICHTIGSTE in der Welt der elektronischen Datenverarbeitung!“ Diesen Satz habe ich in jungen Jahren so oft gehört, ich wurde damit regelrecht geimpft. „Kein Backup – keine Grande“!

3 – 2 – 1 – Regel als Grundlage

Die 3-2-1-Regel ist dabei die Grundlage meiner Backup-Strategie und bedeutet Folgendes:
1. Drei Datenkopien = Originaldaten und zwei Backups (bei mir sind es viel mehr)
2. Zwei verschiedene Speichertypen = Festplatte, Wechselspeicherlaufwerke, Cloud
3. eine externe Kopie = ein Backup sollte außer Haus aufbewahrt werden

Warum so aufwändig? Ist das nicht übertrieben?

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass mir, als es darauf ankam, eine externe Festplatte mit meinem Backup den Dienst verweigerte und die Daten weg waren. Seitdem habe ich mir geschworen, dass mir das nicht mehr passiert. Zum Teil archiviere ich meine Backups dauerhaft, denn man weiß ja nie, ob man Daten irgendwann noch einmal braucht. So war es auch mit Programmdateien, von denen ich dachte, dass ich sie nicht mehr brauche. Zwei Jahre später musste ich schmerzlich feststellen, dass sie in meinen Backups nicht mehr vorhanden waren und ich sie doch noch gebraucht hätte. Und außer Haus sollte wirklich jeder eine Kopie aufbewahren. Bei meinen Nachbarn wurde schon einmal eingebrochen und die Wohnung ausgeräumt. Und eine defekte Lithium-Batterie kann schnell zum nächsten Hausbrand führen. Ich will hier keine Panik verbreiten, aber man sollte sich schon bewusst sein, wie schnell Daten verloren gehen können. Da nützt es auch nichts, ein Backup nur im Schrank zu haben.

Doch was sichern?

Neben meinen „Eigenen Dateien“ mit wichtigen Dokumenten sichere ich wöchentlich meine Webseiten und natürlich meine Fotos. Die Fotos sind in Ordnern und Unterordnern nach Jahren sortiert. Die Fotos vom Smartphone werden automatisch über die Apple-Cloud auf den Computer übertragen und von dort aus gesichert. Auch der Lightroom-Katalog wird regelmäßig gesichert.
Videos habe ich keine. Dann gibt es noch eine alte MP3-Sammlung, die ich aber seit Jahren nicht mehr benutze.
Jetzt hätte ich fast meine Kalender und meine Kontakte und E-Mails vergessen. Die müssen auch gesichert werden.

Wo ich meine Daten sichere.

Wie es sich für einen Backup-Fetischisten gehört, mache ich oft und viele Backups.
Ich habe in meinem stationären PC eine zweite interne Backup-Festplatte (keine Partition!), auf der die wöchentlichen Backups gespeichert werden. Im Kartenleser steckt eine große SD-Karte, die ständig mit den „Eigenen Dateien“ synchronisiert wird. Neben dem Rechner steht ein 2-Bay NAS-System von Western Digital, im RAID 1 Modus. Alle Daten landen von der internen PC-Festplatte auf dem NAS. Dann gibt es noch 2 externe Festplatten mit meinen wichtigsten Daten. Eine davon bewahrt meine Mutter auf. Bei jedem Besuch tausche ich die Platte einfach gegen die aktuelle Version aus. Die zweite Festplatte habe ich bei mir auf der Arbeit. Natürlich sind die Daten verschlüsselt und vor fremdem Zugriff geschützt.

Sicherung in der Cloud.

Da bin ich noch viel am Experimentieren, glaube aber, endlich die passende Lösung gefunden zu haben. Ich nutzte für meine Daten, außer der ICloud für die Handy-Fotos, keinen großen US-Anbieter. Egal wie günstig die Preise von Microsoft und Google sind, dort will ich meine Daten nicht ablegen.
Ich habe zwei verschiedene Lösungen von Hetzner, einem großen deutschen Serverbetreiber, gemietet. Eine Storage-Box und ein Nextcloud-Hosting. Die Storage-Box ist der Preis-Leistungs-Sieger. Hier gibt es das Terrabyte für unter 4,-€ / mon. Der Zugriff auf den Speicherplatz erfolgt über FTP, SCP, Samba, WebDAV. Seit einem Monat habe ich mich auch für die Management Nextcloud Lösung von Hetzner entschieden und damit meine eigene Nextcloud-Installation abgelöst. Mir ging das mit den Updates und der Datenbankpflege ziemlich auf den Wecker und bin dankbar, dass ich das jetzt los bin. Über die Nextcloud-Instanz sichere ich meine Kalender sowie auch das Adressbuch. Der Nextcloud-Tarif beginnt bei 5,11 € im Monat für das Terrabyte. Ich finde die Preise wirklich fair und kann Euch Hetzner nur weiterempfehlen. Vergesst das OneDrive!

Die richtige Backup-Software

Letzte Woche hatte ich damit so meine Probleme.
Am 19. November erschien das neue Ashampoo BackupPro V.26, das ich mir bereits vorbestellt hatte. Ich hatte gehofft, dass mir die im Programm vorhandene Nextcloud-Anbindung einige Arbeitsschritte ersparen würde, aber ich bin mit dem Programm nicht glücklich geworden.
Das Problem ist (wie bei vielen anderen Backup-Programmen), dass das Backup in viele kleine „Chunks“ von 50 MB aufgeteilt und gespeichert wird. Das machen die Programme, um effizienter mit den Dateiversionen und der Speichergröße umzugehen. Bei einem Backup von 50 GB kommen eine ganze Menge einzelner Dateien zusammen, die dann übertragen werden wollen. Irgendwann stürzt mein Nextcloud Client wegen der vielen kleinen Dateien ab und nichts geht mehr. Auch eine direkte WebDAV Verbindung zu Nextcloud war nicht erfolgreich. Irgendwann war Schluss.
Große Dateien von 20 GB hingegen waren für meine Nextcloud kein Problem. Also habe ich Ashampoo BackupPro (dank 30-Tage-Geld-zurück-Garantie) zurückgegeben und verwende wieder meine alte Softwarelösung vom deutschen Anbieter Ascomp.

Für den privaten Gebrauch sind die Ascomp-Lösungen bis auf gelegentliche Werbeeinblendungen uneingeschränkt kostenlos nutzbar. Aber auch die Kaufversionen kosten nicht die Welt.
Ich verwende für meine Datensicherung zwei Programme von Ascomp.
Synchredible synchronisiert alle 60 Minuten meine eigenen Dateien mit der Speicherkarte, während BackUp Maker meine wöchentlichen Backups schreibt. Was mir an BackUp Maker besonders gefällt, ist, dass die Backups im ZIP-Format geschrieben werden und auch ohne die Backup-Software geöffnet werden können.
Partielle und inkrementelle Backups werden ebenso unterstützt wie Verschlüsselung und Datensplitting.
Die Software ist leicht zu bedienen und sehr zuverlässig.
Nachteil: BackUp Maker macht keine Festplattenabbilder und hat auch kein Notfall-Boot-System und ist daher für eine Systemsicherung nicht zu empfehlen. Hierfür verwende ich EaseUS Todo Backup Free.

Damit kommen wir zur Frage der Woche:

Wie sieht es mit Deinen Backups aus?

Hier kannst Du die aktuellen kostenlosen Versionen kostenlos downloaden:

BackUp Maker
Synchredible
TodoBackup Free