Im Juli 2023 habe ich bei ESM-Computer ein „gebrauchtes“ Laptop erworben. Ich entschied mich für ein Fujitsu Lifebook U938 mit 13,3 Zoll, einem Core i5 der 8. Generation, 240 GB SSD und 12 GB RAM. Der Preis betrug damals 269 Euro. Ich bin nach wie vor sehr zufrieden mit dem Laptop. Es ist klein, leicht und die Tastatur ist angenehm zu bedienen. Einziger Wermutstropfen: Der Akku ist ziemlich am Ende, was bei einem Gerät aus dem Jahr 2018 nicht überraschend ist.
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Kann man überhaupt den Akku tauschen?
Diese Frage stellte sich letzte Woche in unserem Fotoclub. Wir diskutierten über unsere Hardware, über die Schwierigkeiten mit dem Windows 11 Upgrade auf älterer Hardware und über Notebooks mit fest verbauten Akkus. Ein Mitglied überlegte, ob sie ein neues Gerät anschaffen sollte, da der Akku nicht zu wechseln sei, was schade ist, da das Laptop sonst gut funktioniert. Ich erzählte ihr, dass ich in einer ähnlichen Situation bin, aber den Akku selbst tauschen werde, weil das einfacher ist, als man denkt. Grund genug um eine kurze Anleitung zu schreiben.
Ein Blick ins Innere
Bevor man sein Laptop entsorgt, sollte man einen Blick ins Innere werfen.
Wichtig: Denk an die Datensicherung, insbesondere wenn du an derHardware arbeitest.
Bei neueren Notebooks gelangt man meist über die Unterseite an den Akku. Schnapp dir einen kleinen Kreuzschraubenzieher und löse die 12 Schrauben.
Nachtrag: Benutze am besten einen ESD-Schraubendreher und oder „Erde“ Dich um sicher zu gehen, dass Du nicht statisch geladen bist und dadurch einen Schaden verursachst.
Du solltest auch prüfen, ob das Notebook einen weiteren Akku verbaut hat. Dieser kann über das Bios deaktiviert werden.
Das Lenovo X260 ist solch ein Kandidat. Infos dazu findest Du bestimmt im Netz.
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Schau nach einen neuen Akku
Jetzt kannst du den Akku und seine Typenbezeichnung sehen. Mein Akku hat die Modellnummer FPB0340S und eine Kapazität von 3310 mAh. Gib diese Typenbezeichnung in Google ein; du wirst zahlreiche Treffer und Shops finden, in denen du einen passenden Akku kaufen kannst. Eine empfehlenswerte Seite ist Akku.net, die qualitativ gute Ware führen. Mein neuer Ersatzakku kostete inklusive Versand 79 Euro und kam nach 4 Tagen.
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Prüfe den neuen Akku
Bevor du den neuen Akku einbaust, solltest du ihn mit dem alten vergleichen. Stimmen die Abmessungen? Passt die Spannungsangabe, z.B. 14,4 V? Abweichungen bei der Kapazität sind in der Regel unproblematisch. Mein alter Akku (unten) hat 3310 mAh, der neue Akku (oben) hat 3450 mAh, was bedeutet, dass er theoretisch länger hält. Wenn alles passt, kannst du den neuen Akku einbauen.
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Deckel drauf und fertig
Schiebe den neuen Akku vorsichtig in die Metallkontakte und schraube ihn fest. Zum Schluss musst du nur noch die Unterseite wieder anschrauben – das war’s! Der gesamte Vorgang hat bei mir weniger als fünf Minuten gedauert. Jetzt heißt es nur noch Daumen drücken, dass der neue Akku funktioniert.
Fazit: Ein Akkutausch ist einfach, günstig.
Für 79 Euro habe ich meinem Laptop ein neues Leben geschenkt. Ich habe nicht nur ein gebrauchtes Gerät gekauft, sondern nach zwei Jahren auch den Akku erneuert, sodass ich nun ein voll funktionsfähiges Notebook habe.
So einfach kann Nachhaltigkeit sein. Windows 11 läuft auf diesem Gerät problemlos, aber ich plane, in Zukunft auf Linux umzusteigen, da die Ankündigungen von Microsoft nichts Gutes verheißen. Meine Erfahrungen dazu erfährst du im nächsten Artikel.
Spoiler: Ich habe bereits einige Kenntnisse in Linux, daher sollte das kein Problem sein ;-)
Kommentare
André G.
3 Stunden agoGanz nach meinem Geschmack! :-)
Musstest du den Spannungsversorgung im Bios nicht deaktivieren? oder ist das nur bei Lenovo so? :-)
Nicht nur Vorsicht mit dem „Metall-Schraubendreher“ auch ein ESD-Schraubendreher wäre ratsam. :-)
Ricks
2 Stunden agoHallo André,
danke für Deinen Kommentar. Ich habe den Beitrag entsprechend ergänzt.
Das mit der Spannungsversorgung im Bios ist dann notwendig, wenn das Laptop wie z.B. das Lenovo X260 einen weiteren
Akku verbaut hat. Ich habe dazu einen Link von Notebook-Doktor.de eingefügt.
Mit den Schraubendreher hast Du natürlich auch recht. Ich bin da tiefenentspannt – einmal „Erden“ muss reichen ;-)
André G.
2 Sekunden agoAlles cool. Solange du nicht mit einer Baumwoll-Trainiungshose auf dem Sofa rumrutscht und dabei die Platine streichelst. :-)
Bei meinen Thinkpads musste ich immer explizit im Bios den AKKU deaktivieren.
Demnächst werde ich mich mal an den Akku von meinem Surface wagen, mal schauen, was danach noch heile geblieben ist. :-)